Das Magazin für umgebaute Motorräder

American-V2-Magazin

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Vom Rheinland nach Istrien und zurück ...

  • Hat Spass gemacht zu lesen und die Bilder sprechen für sich. Danke dafür und ich freue mich auf Deine nächste Reise.


  • ... Ab morgen wechsle ich dann in den "Vater-Chauffeurservice-Modus" und hole meinen Sohn mit dem Moped in dessen Ferienfreizeit in der Nähe von Bischofshofen/Pongau ab.

    :facepalm:
    Ja, ab Samstag war ich dann tatsächlich im "Vater-Chauffeurservice-Modus". Gegen 10:30 Uhr mit Sozius in Eben im Pongau gestartet mit Tagesziel München.


    Wollte eigentlich erst mal über Landstraßen durch den lieblichen Pongau Richtung Bischofshofen - Salzburg fahren. Aber nach ca. fünf bis acht Kilometern dann Komplett-Sperrung der Straße Eben-Bischofshofen. Ausweichen über befestigte Wirtschaftswege - steil bergan, aber landschaftlich reizvoll !


    Entscheidung: Bei nächster Gelegenheit doch auf die Tauernautobahn A 10 Richtung Salzburg (Pickel klebte ja schon auf meinem Windshield). Tolle Sache - aber nach nicht mal fünf Km Stehstau. Begeisterung auf dem "Höhepunkt" - zumal es jetzt mehr und mehr zu siffen anfing (Flow jetzt naß von oben....).


    Bei jeder Abfahrt wollte ich wieder runter von der A 10 - aber immer dann lief es mal gerade wieder besser. Endgültig bin ich dann in Salzburg-Süd von der Autobahn runter. Irgendwo hier kurz vor der Staatsgrenze nach Deutschland sind dann auch die zweiten Tausen-Kilometer dieser Tour überschritten worden.
    Nachdem die Straße von Gröding über Hinterreit nach Piding zur A 8 auf deutscher Seite auch voll gesperrt war, habe ich über die B 305 eine große und weite Südkurve über die Deutsche Alpenstraße via Berchtesgaden und Inzell gedreht. Wäre ja vielleicht auch wunderbar gewesen, wenn es nicht genau dort wolkenbruchartig geschüttet hätte. Man hat nicht nur nix von den beeindruckenden Berglandschaften, sondern man hat auch kaum Spaß an den lieblichen Kurven im schönen Tal entlang der "Berchtesgardener Ache". Durchnäßt und leicht unterkühlt haben wir dann eine ausgiebige Mittagsrast im Gasthof "Alpenglück" in Schneizlreuth eingelegt. Mit einem saftigen Zwiebelrostbraten aus der Rinderlende konnte ich meinen Sozius-Filius dann doch wieder etwas "aufwärmen" - hat ihm saulecker geschmeckt. Und ich habe mir einen hervorragenden "Tafelspitz - Bürgermeisterstück" munden lassen. Das "Alpenglück" an der B 305 ist eine echte Empfehlung wert!
    Regenbekleidung und Schuhe haben in den 1 1/2 Stunden dort etwas von ihrer Nässe abgegeben - und bei der Weiterfahrt hatte sich der Regen bis auf einen ganz feinen Nieselregen nahezu völlig verzogen. Echtes Glück beim Alpenglück ;-)).


    Ab der AS Traunstein dann wieder auf der Autobahn A 8 Richtung München über Rosenheim/Inntaldreieck. Immer wieder Stau und sehr zähflüssiger Verkehr, am Samerberg genauso wie am Irschenberg. Jedenfalls waren wir dann gegen 17:00 Uhr bei meinem Freund und Kfz- und Karrosseriebau-Meister Dominik in Starnberg zu Kaffee und Kuchen in seiner legendären "Hinterhof-Werkstatt".


    Nachtquartier bei Freunden in München. Mit einem leckeren Fisch-Essen beim Griechen Posseidon im Forstenrieder Park fand dieser Nass-Flow-Tag dann doch noch einen schönen Abschluss.


    Km-Stand am Samstag-Morgen: 41.108
    Km-Stand am Samstag-Abend: 41.388
    Tages-Etmal Samstag: 280 Km


    Gesamtfahrstrecke
    seit Alfter: 2.220 Km
    :allesgut:

    Lg,


    Saint-Ex


    Nix fährt Dich so schön durchs Leben wie ein Hydro-Cit mit Schweben.

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  • :rolleyes:
    So, vorletzer Tag dieser Reise...


    Wir sind bei lieben Menschen zum Mittagessen eingeladen in Ostfildern bei Stuttgart. Waren am Morgen in München doch etwas später weg gekommen. Also, rauf auf die A 8 und Gashahn zum Anschlag. Wetter war schön - sonnig und mild, kein REGEN !!!! Und der Verkehr hielt sich bis Autobahnkreuz Ulm doch sehr in Grenzen. Die Stiefel vorne wieder auf den Relax-Rasten und gemütlich mit Sohnemann und Tempo 150 Richtung Heimat. Erster Stau dann an der Tankstelle Burgau. Irgendwie wollten alle plötzlich tanken.


    Ab dann wurde es zähflüssig bis richtig stauend. Mit ca. 1 Std Verspätung kamen wir dann beim Schwenkgrill an. Macht nix - Glut war noch heiß - und das Grillgut verwandelte sich ratz fatz in leckere Rein-Beiß-Stücke.


    Nach drei Stunden Pause dann wieder zurück auf die A 8 Richtung Karlsruhe. Immer wieder zähflüssiger Verkehr - aber in den Bereichen mit drei Fahrstreifen dann auch wieder freie Fahrt.


    Ab AD Karlsruhe erneut Steh-Stau Richtung Süden. Also fluggs in Ettlingen runter und über die B 3 das Tagesziel erreicht - heute ganz ohne Regen.


    Km-Stand am Sonntag-Morgen: 41.388
    Km-Stand am Sonntag-Abend: 41.706
    Tages-Etmal am Sonntag: 318 Km


    Gesamtfahrstrecke
    seit Alfter: 2.538 Km


    Endlich mal wieder im eigenen Bettchen schlafen - was für eine Wohltat. Wieso muß ich morgen eigentlich nochmal aufs Moped klettern ?????
    ?(

    Lg,


    Saint-Ex


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  • Sozius-Filius nach Frankfurt verbracht - über die A5 Richtung Norden. Wetter war gut, kein Regen, milde Temperaturen und gut erträglicher Verkehr.
    Seine Gesamt-Sozius-Fahrstrecke ab Eben im Pongau: 780 Km (er hat mir dann ganz vorsichtig zu verstehen gegeben, dass er das nicht nochmal so machen müßte .....).


    Nach einer Pause in der Mainmetropole dann wieder im Solobetrieb weiter über die A 3 Richtung Bonn.


    Gegen 21:00 Uhr habe ich dann Bonn erreicht und bei meinem Lieblings-Burger-House (Burger Manufaktur) ein Rückkehrer-Mahl genossen. Gegen 23:00 Uhr war ich dann endgültig am Ausgangspunkt in Alfter zurück. Diese Tour war zu Ende......


    Km-Stand am Montag-Morgen: 41.706
    Km-Stand am Montag-Abend: 42.070
    Tages-Etmal am Montag: 364 Km


    Gesamtfahrstrecke: 2.902 Km


    :crazy:


    Hab mich übrigens SEHR über die rege Anteilnahme von Euch, die aufmunternden oder mitfühlenden, aber auch dankbaren, anerkennenden oder ermutigenden Beiträge von Euch allen hier gefreut !!!
    :danke: dafür !!!


    ps
    Es soll noch ein etwas detaillierteres Resumée folgen. Aber das könnte sich noch ein paar Tage hinziehen.

    Lg,


    Saint-Ex


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  • So, liebe Fernreise-Biker, was lange währt, wird endlich gut (?) – zumindest erledigt ;-):


    In meinem letzten Post vom 22.8.17 hatte ich ein abschließendes Resumée angekündigt. Das sollte natürlich schon längstens erfolgen, aber, ich kam irgendwie noch nicht dazu ... wie das Alltagsleben halt so läuft.

    Jetzt also ein Resumée zu meiner Trundenreise an die Adria im letzten August.


    Zunächst zu Kosten/Verbrauch:

    Für 2.902 Km hatte ich 186 Ltr. Super-Plus, in Dtld. Ultimate-102 verbraucht, macht einen Durchschnitt von 6,4 Ltr/100 Km.

    Die Spritkosten beliefen sich insgesamt auf 270 EUR, das waren dann etwas mehr als 9,- EUR/100 Km.

    Für Maut/Vignette(A) und Garage (Triest) sind dazu nochmal 80,- EUR hinzugekommen.

    Macht zusammen 350,- EUR Kfz-Kosten.


    Bei den Unterkünften sieht es wie folgt aus:

    3 Nächte privat übernachtet:0,- EUR

    Für 8 Nächte in Hotels habe ich insgesamt 354,- EUR bezahlt, immer inkl. Frühstück, WLAN und Parkgelegenheit (Triest ohne Parken), das ergibt einen Durchschnittspreis von 44,- EUR, die Spanne reichte von 32,- EUR bis 49,- EUR (bis auf eine Unterkunft war alles über eine Booking-Buchungs-Plattform vorab gebucht und bezahlt worden – sehr empfehlenswert!).


    Was kann man sonst über eine solche Reise sagen ?

    Zunächst:Es war ein alter Traum von mir, eine so weite Reise – über die Alpen bis ans Mittelmeer – mit meiner Trude zu machen. Ich wollte auch unbedingt nochmal auf – und diesmal auch über – die Großglockner-Hochalpenstraße fahren einschließlich Edelweißspitze (2016 war ich nur von Norden bis zum Fuscher Torl – und ohne Edelweißspitze gekommen – und wieder nach Norden zurück gekehrt).


    Das wäre also erledigt. Glücksgefühle? Ja, schon irgendwie, auch jetzt noch, wenn ich die Bilder betrachte. Und unterwegs? Oft war ich durchaus konzentriert – selten ängstlich (nicht nur, aber vor allem auch auf dem Weg zur Edelweißspitze ;-). Enge Kurven, weswegen viele Biker überhaupt in den Alpen rumheizen, liegen mir halt doch nicht so arg. Interessanterweise hatte ich mit die stärksten Glücksgefühle auf der Strecke von Klagenfurt Richtung Salzburg (und das auch noch auf der – ganz leeren – AUTOBAHN L - Wie kann das sein....).


    Zentrale Frage – auch schon damals unterwegs:Was kommt als nächstes? Als nächste Herausforderung, als nächster Kick? Diese Frage blieb lange für mich unbeantwortet – allmählich zeichnet sich aber doch eine Idee für 2018 ab...

    Dennoch:Auf dem Moped und auf soooo langer Strecke fühle ich mich so gut und richtig wie wahrscheinlich sonst nirgends. Das wäre dann ja auch eine wichtige Ansage. Born to ride ??? Ja, vielleicht doch irgendwie....


    Was gibt’s noch zu sagen:


    Ist die Intruder VL 1500 LC ein fernreise-taugliches Moped? Für mich eindeutig JA!

    Sie war vorher gut gewartet (ein dickes Danke-Schön an meinen Wunder-Schrauber-Freund Michael) – und machte unterwegs überhaupt keine technischen Probleme! Ölverbrauch? Praktisch Null, maximal 0,4 Ltr/ 3.000 Km. Was will man mehr.

    Ich sitze auf diesem Moped auch über fast 3.000 Km und 11 Tage vom ersten bis zum letzten Tag wie angewachsen, bequem und absolut ermüdungsfrei (– auch dank Fahrer-Rückenstütze!). Das geht mir sonst nur im Plüsch-Gestühl meines hydraulisch gefederten Citroen-Oldies so.


    Gepäckrolle auf dem Gepäckträger, Regenkleidung, Öl-Dose, Minimal-Werkzeug und LiIo-Powerpack in den Seitenkoffern.


    Navigation und Entertainment über SG S5 Mini im Handy-Halter links am Lenker mit Cruiser-App. Klappt hervorragend. Navi-Ansagen, Telefonanrufe und Musik-/Radio-Genuss über das SENA-S20 mit Handlebar-Remote (sehr zu empfehlen!).


    Bekleidung aus Volleder (AJS). War meist warm genug, bei der Fahrt in der nördlichen Po-Ebene über Udine nach Triest allerdings „etwas“ zu warm (dort mußte die Jacke dann auch mal über längere Strecken vorne offen bleiben).

    Die preiswerte ActionCam ACX 300 eines traditionsreichen hessischen Kleinst-Kameraherstellers hat sich sehr bewährt – auch wenn ich von Montage am Bike abgesehen habe. Die Cam war stets in der Lederjacke griffbereit – sehr bequem. Die Qualität der Bilder hat mich immer wieder verblüfft – selbst bei Nacht gab es z.T. noch ganz passable Ergebnisse.


    Fehler:Ja, ganz klar:Meine Entscheidung für die Sommerhandschuhe anstatt der Winterhandschuhe (sowohl bei den tagelangen Regenphasen in Hunsrück und Schwarzwald wie auch in den 2000er-Höhen in den Alpen hätte ich alles für die Winterhandschuhe gegeben...).


    Andere Biker: Ja, man trifft sich, man nickt sich zu, aber wirklich nähere Gespräche oder ähnliches habe ich nur ganz selten erlebt. Am nettesten war es tatsächlich mit einem helvetischen Harley-Biker, ungefähr meine Alters-Preisklasse, fetter V2, auch schon etwas antiquiert, aber top in Schuss – das Bike ;-). Wir kamen an einer Tankstellle im Inntal richtig nett ins Gespräch.


    Grüßen? Ja, eigentlich -fast - immer. Zwei Besonderheiten sind mir dazu aufgefallen: Bayrische weiß-blaue Rautenfahrer haben höchstens zu 50% zurück gegrüßt, eher sogar weniger (obwohl mir von denen hunderte, nein, tausende, entgegen kamen...). Milwaukee-V2er haben ausnahmslos immer zurück gegrüßt. Bei den insekten-artigen Crossern aus Austria war es auch eher so fiftie-fiftie.


    Jetzt erscheint mir eine nette Begebenheit aus meinem alten Koblenzer Moped-Stammtisch in einem ganz anderen Licht: Ein überzeugter RS-Fahrer wunderte sich, als ich davon erzählte, dass ein mir gut befreundeter Harley-Fahrer mit mir eine ausgedehnte Siegerland-Rundfahrt gemacht hatte „Wie, der hat überhaupt mit Dir geredet?“. Diese Verwunderung hatte ich damals gar nicht ganz verstanden. Wenn ich jetzt erlebe, dass ich auf meinem V2-Dickschiff von praktisch allen Milwaukee-Ridern gegrüßt oder zurückgegrüßt wurde, von den weiß-blauen Rautenfahrern aber kaum zu 50%, dann verstehe ich die Verwunderung meines damaligen Stammtischbruders besser.

    Wahrscheinlich ist das der größte anzunehmende Abstand der geistigen Pole bei Mopedfahrern: Dort die gemütlichen, eher coolen und gelassenen V2-Rüttler, auf der anderen Seite die oft Technik- und Perfektion-verliebten Weiß-Blauen, die ja auch tatsächlich immer auf einem höheren Roß sitzen ...

    Kann sich natürlich jeder selbst seinen Reim drauf machen.


    So, jetzt widme ich mich wieder meinem biker-typischen Winterblues – ziehe mir ZonkoTV und andere Biker-Youtube-Filmchen rein – und träume von der Klimaerwärmung, die uns scho soooo lange versprochen wird.


    Bis bald,

    Lg,


    Saint-Ex


    Nix fährt Dich so schön durchs Leben wie ein Hydro-Cit mit Schweben.

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